Masterprüfung mit Defensio, Dragan Damnjanovic

20.04.2021 11:00 - 12:30

Durchführung per Videokonferenz

(Corona-Situation)

20.04.2021, 11:00 Uhr
Durchführung per Videokonferenz

Titel: Perspektiven von Junglehrenden auf das Lehramt Studium im Unterrichtsfach Informatik

Kurzfassung:
In dieser Masterarbeit wurde untersucht, welche Informatikkompetenzen
Junglehrende nach dem Abschluss ihres Studiums haben sowie welche für das
Unterrichten notwendig sind oder empfehlenswert wären.
Die Masterarbeit konzentriert sich auf die 5. AHS Oberstufe. Die Lehrerinnen und
Lehrer wurden nach ihren Informatikkompetenzen gefragt. Die Kompetenzen
wurden aus dem aktuellen Lehrplan des Untersuchungszeitraumes 2015 - 2017
definiert. In Summe wurde ein Gesamtkonzept mit Hilfe eines Interview-Leitfadens
erstellt, mit dessen Hilfe festgestellt wurde, was die Lehrenden können sollen und
was davon sie durch ihr Studium bereits erworben beziehungsweise gelernt haben.
Des weiteren wurde untersucht, was nach der Meinung der Lehrenden wichtige
beziehungsweise weniger wichtige Kompetenzen sind. In anderen Worten: Was die
Lehrenden meinen, was mehr oder weniger wichtig zum Lernen und zum
Unterrichten ist. Zum Schluss wurde auch nach möglichen Lernmethoden und
Medien gefragt sowie auch nach Lernplattformen, die ständig immer mehr benutzt
wurden und im Studium vermittelt werden sollten. Dies ist deshalb von hoher
Relevanz, weil kein anderes Unterrichtsfach derart rasanten Fortentwicklungen mit
allen Vorteilen wie auch Gefahren – soziale Netzwerktechnologien oder persönliche
AssistentInnen (SIRI) oder digitale Spiele, wie Fortnit usw. – konfrontiert ist.
Auf der Grundlage einer Reihe von zehn semi-strukturierten Interviews wurde
festgestellt, inwieweit die Kompetenzen (Informatik-Fach Kompetenzen,
Didaktische Kompetenzen) bei Junglehrenden vorhanden sind und inwiefern sie
durch das Studium vermittelt wurden. Durch die Untersuchung des erhobenen
Interviewmaterials mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse wurde versucht,
mögliche Empfehlungen vorzuschlagen und auch zusätzlich noch die geforderten
Kompetenzen zu nennen, um den gegenwärtigen Anforderungen in der AHS wie
auch im Schüleralltag gewachsen zu sein. Die wichtigste Forderung besteht jedoch –
einfach und übereinstimmend zum Ausdruck gebracht – in einer Erhöhung der
verpflichtenden Unterrichtsstunden für das Fach Informatik in allen Schulstufen, da
zwei Stunden in der 5. Klasse eindeutig nicht ausreichend sind.
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Das Ergebnis ist, (1) dass die Junglehrenden angeben, fachlich eine sehr gute
technische Ausbildung bekommen zu haben, wozu sie auch selbst durch die Auswahl
der entsprechenden Lehrveranstaltungen oder durch Selbststudium beitrugen, (2)
dass jedoch im didaktischen Teil für Informatik weniger angeboten wurde, was
allerdings durch die didaktische Ausbildung im Zweitfach kompensiert werden
konnte. Und schließlich (3): Was die Anzahl der Unterrichtsstunden an den Schulen
betrifft, so beurteilten alle Junglehrenden zwei verpflichtende Unterrichtsstunden in
der 5. AHS – (Allgemeinbildende höhere Schule) als eindeutig zu wenig, um auch
nur eine Auswahl des Rahmenplanes für den Informatikunterricht durchnehmen zu
können. Damit stimmen die Erhebungsergebnisse aus den durchgeführten Interviews
mit den Kritikpunkten von Torsten Jarz1 in dessen Analysen überein. Auf dieser
Grundlage wurde abschließend die Empfehlung ausgesprochen, die Stundenanzahl
für den Unterrichtslehrplan im Fach Informatik an den AHS zu erhöhen und den
Informatikunterricht für alle Klassen verpflichtend einzuführen.
 

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digital