Fakultät für Informatik am weltweit größten Blockchain-Kompetenzzentrum beteiligt

Das COMET-Zentrum (K1) Austrian Blockchain Center (ABC) soll das Know-how rund um die Blockchain-Technologie an einem Ort bündeln und neue Impulse setzen. Die Universität Wien ist durch die Fakultät für Informatik (Prof. Stefanie Rinderle-Ma und Prof. Wolfgang Klas) und die Fakultät für Rechtswissenschaften (Prof. Nikolaus Forgó und Prof. Christiane Wendehorst) vertreten.

Am Austrian Blockchain Center (ABC) sind 21 wissenschaftliche Einrichtungen, 54 Unternehmen und 17 assoziierte Mitwirkende beteiligt, darunter 16 internationale Einrichtungen bzw. Unternehmen. Die Forschungsschwerpunkte des Zentrums sind vielfältig und reichen von Industrie 4.0/Internet of Things über den Logistik-, Energie- und Finanzbereich bis hin zu Anwendungen in der Verwaltung und im öffentlichen Bereich. Das Ziel des ABC besteht somit darin, wissenschaftlich fundierte (Weiter-)Entwicklung von Anwendungen, die auf Blockchain-Technologien beruhen, zu forcieren.

Prof. Stefanie Rinderle-Ma und Prof. Wolfgang Klas von der Fakultät für Informatik der Universität Wien erklären die Vorteile des ABC und die Rolle ihrer Fakultät dabei folgendermaßen: „Mit dem ABC wird eine Plattform zur Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und Unternehmen geschaffen. Die Fakultät für Informatik beteiligt sich mit der Forschung an prozessorientierten Blockchains sowie der Speicherung, Verwaltung und Abfrage von Inhalten, die in solchen Blockchains verwaltet werden. Darüber hinaus wird die Fakultät auch ihre Arbeiten zur nächsten Generation von Blockchain-Technologie einbringen.“

COMET-Zentren sollen die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft stärken und dafür sorgen, dass heimische Unternehmen ihre Technologieführerschaft ausbauen können und neue Arbeitsplätze infolgedessen geschafft werden. Mit den bereits bestehenden COMET-Zentren CDP, SBA Research sowie mit weiteren internationalen Blockchain-Initiativen wird das Austrian Blockchain Center dementsprechend eng zusammenarbeiten.

Dabei sind es folgende fünf Bereiche, auf die sich das ABC fokussieren wird:

  • Cryptography, Technology & Security (Koordination: SBA Research)
  • Cryptoeconomic Modelling & Blockchain Applications for Business (Koordination: WU Wien)
  • Emerging Industries & Blockchains in Manufacturing (Koordination: FH St. Pölten)
  • Data Science Methods for Blockchain Analytics & Predictions (Koordination: AIT und RIAT)
  • Legal and Political Implications (Koordination: WU Wien)

Es stehen somit technische sowie wirtschaftliche, anwendungsbezogene, aber ebenso politische sowie rechtliche Fragestellungen im Interesse des Austrian Blockchain Centers.

Prof. Stefanie Rinderle-Ma betont die Bedeutung solcher interdisziplinärer Ansätze in Bezug auf die Blockchain-Technologie: „Blockchain ist ein interdisziplinäres Thema; es vereint technische mit wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten. Diese interdisziplinäre Herangehensweise ist aus unserer Sicht essentiell, um Blockchain-Technologie erfolgreich und verantwortungsvoll in der Praxis anwenden zu können." Prof. Klas sieht die Universität Wien hier auch in einer besonders interessanten Rolle, weil die Kooperation verschiedener Disziplinen im eigenen Haus zu diesem Thema schon gelebt wird: „Wir haben an der Fakultät für Informatik bereits das BlockchainSci-Lab etabliert, in dem Forschungsgruppen übergreifend zusammenarbeiten, sowie Kooperationen mit Forschern aus der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät als auch der juridischen Fakultät zum Thema Blockchain und Crypto Currency." Als Anwendungsfelder sehen die beiden Informatiker dabei folgende Bereiche: Bank- und Finanzwesen, Industrie 4.0, Logistik. Entwicklungen basierend auf Smart-Contract Technologien werden insbesondere im juristischen Anwendungsbereich völlig neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, eröffnen.

Das Kompetenzzentrum-Programm COMET läuft seit 2008. Seither wurden 17.000 Publikationen veröffentlicht, 2.400 Dissertationen und 2.800 Masterarbeiten durchgeführt und 900 Patente wie Lizenzen genehmigt.

Quellen: WU Wien, FFG, Universität Wien