Wie Objekte und Personen aus Livestreams verschwinden können

07.02.2019

Erwin Andre hat im Rahmen seiner Bachelorarbeit bei Prof. Helmut Hlavacs an der Fakultät für Informatik der Universität Wien ein Verfahren entwickelt, um Objekte wie Personen in Livestreams verschwinden zu lassen.

Der Begriff „Diminished Reality“ (auf Deutsch etwa „verminderte Realität“) beschreibt das Forschungsprozedere, dem sich auch Erwin Andre im Rahmen seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Diminished Reality Based On 3D-Scanning“ verschrieben hat: Das Ziel besteht darin, Objekte bzw. Personen auf Videos zu erkennen und durch andere Bildelemente so zu ersetzen, dass für den Zuseher/die Zuseherin dennoch ein plausibler Gesamteindruck bleibt. Die größte Herausforderung besteht dabei darin, die daraus entstandenen Lücken zu füllen. Dies sei besonders bei auffälligen Hintergründen schwer umsetzbar, so Prof. Helmut Hlavacs gegenüber der APA.

Sein Student Erwin Andre hat nun im Rahmen seiner Bachelorarbeit einen anderen Ansatz gewählt: Er rüstete ein herkömmliches Tablet mit einem 3D-Sensor aus. Dieses scannt den Hintergrund und das dabei entstandene 3D-Modell kann im Anschluss genau dort eingefügt werden, wo eben Objekte bzw. Personen entfernt wurden. Dieser Prozess funktioniert sogar in Echtzeit und bei unterschiedlichen Kamerapositionen.

Diese Technologie könnte etwa in der Film- und Werbeindustrie genutzt werden, aber auch für Menschen mit Asperger-Syndrom wäre sie hilfreich, da diese oft von den visuellen Reizen ihrer Umgebung überfordert sind. Missbraucht könne diese Technologie natürlich auch werden, so Prof. Helmut Hlavacs weiters. Daher sei es umso wichtiger, zu wissen, wie sie funktioniere und wie man manipulierte Videos erkennen könne.

In diesen beiden Videos ist die Technologie zu sehen:

Quelle: APA